Hälfte der Kinder über sechs Jahre im Auto unzureichend gesichert
08.08.2005
Ein Kinderautositz wäre richtig gewesen – leider fehlt der oft
Zu Beginn des neuen Schuljahres in Berlin und Brandenburg hat Bundesverkehrsminister Dr. Manfred Stolpe heute in Berlin an einer Verkehrskontrolle der Polizei teilgenommen. Der Bundesverkehrsminister appellierte dabei an alle Eltern, ihre Kinder im Auto verkehrsgerecht zu sichern und rief die Verkehrsteilnehmer auf, noch mehr Rücksicht auf die Schulkinder – insbesondere auf die Schulanfänger/innen – zu nehmen.
„Mehr als die Hälfte aller Kinder über sechs Jahre ist im Auto überhaupt nicht oder nicht ausreichend gesichert. Das ist eine erschreckend hohe Zahl. Durch richtige Kindersitze und konsequentes Anschnallen auch bei kurzen Strecken können Eltern viel für die Sicherheit ihrer Kinder tun“, sagte Stolpe an der GutsMuths-Grundschule im Stadtteil Mitte. Noch immer werden zu viele Kinder im Straßenverkehr getötet. Das geht aus der aktuellen Verkehrsstatistik hervor.
„Wir können erfreulicherweise feststellen, dass Kinder bis zu ihrem 5. Lebensjahr im Auto altersgerecht gesichert werden. Mehr als 90 Prozent der Eltern achten bei Kurz- und Langstreckenfahrten auf die Sicherheit ihres Nachwuchses. In dieser Altersgruppe können wir seit Jahren einen kontinuierlichen Sicherheitsgewinn verbuchen. Anders sieht es leider
bei den älteren Kindern aus. Hier lässt die Sorgfalt der Eltern deutlich nach. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Anschnallzahlen bei den Kindern über sechs Jahre um zwei bis sieben Prozent zurückgegangen“, sagte Stolpe.
An die Eltern und Kinder appellierte Bundesminister Dr. Manfred Stolpe, sich selbst bei kürzesten Strecken richtig zu sichern und auch bei größeren Kindern darauf zu achten, dass passende Sicherungssysteme vorhanden sind: „Sie haben es in der Hand, ihr Kind sicher ans Ziel zu bringen“, so der Minister. Stolpe betonte, für die Verkehrssicherheitsarbeit der Bundesregierung habe der Schutz der schwächeren Verkehrsteilnehmer oberste Priorität. Die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Kinder gehe zwar in den vergangenen Jahren stetig zurück, dennoch, so Stolpe „gibt es keinen Grund, sich zufrieden zurückzulehnen.“
Der Bundesverkehrsminister lobte in diesem Zusammenhang besonders die Aktivitäten der Deutschen Verkehrswacht, neue Anspracheformen für Kinder zu entwickeln. Ziel des neuen aus Bundesmitteln geförderten Programms ist es, die Kinder möglichst früh, nämlich schon im Kindergarten gezielt auf den Schulweg vorzubereiten. Stolpe: „Wir müssen die Kinder fit machen für den Schulweg und sie für die Gefahren des Straßenverkehrs sensibilisieren. Ich danke vor allem den vielen Ehrenamtlichen, die sich unermüdlich vor Ort für weitere Verbesserungen einsetzen.“
Stolpe zog insgesamt eine positive Bilanz: Durch eine konsequente Verkehrssicherheitspolitik und durch technische Innovationen sei die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Personen seit 1970 um mehr als 70 Prozent zurückgegangen, obwohl sich seitdem der Kfz-Bestand und die Fahrleistungen in Deutschland mehr als verdreifacht haben. Zahlen belegen das innerorts 54% der Kinder im Pkw überhaupt nicht oder nicht ausreichend gesichert sind. Tun Sie dagegen etwas!
Pressemitteilung – Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen